Dienstag, 7. Dezember 2010

7. Dezember

Hey lovelies,
today's all about our fav bad ass - doc. Guess whom I'm talinkg about? Right, baby, Greg House... well actually, this one's not about him, but about one of his slaves - Robert Chase, ladies and gentleman, bevore he became House's lil kid.
Wish ya fun,
have a good one.
K&h
J.
Ps.: This is totally fictional, I was bored, guess, all those months back when I actually had enough time to be bored - oh, good times, good old times... ;)
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1x20 Liebeshiebe/Love hurts
Chase: „Es ist schon ewig her, da hatte ich mal eine Freundin, eine Bankerin, und wie sich dann rausstellte, stand sie auf Brandwunden!“
Cameron: „Du hattest eine Freundin, die sich absichtlich verbrennen ließ?“


Aufmerksamen Beobachtern ist vielleicht das leichte Zögern aufgefallen, das Robert Chase für einen Moment verharren ließ, bevor er von Sophie Marlen Winters erzählte.
Doch werden wir wohl nie herausfinden, ob es ihm bloß peinlich war, oder ob er vielleicht Angst hatte, die Worte würden nicht fähig sein, seine Lippen zu verlassen...

*****************************(Jahre zuvor)***********************************
Erleichterung durchströmte ihn, als er ihren silbernen Audi S6 in der Einfahrt stehen sah und das unheilvolle Gefühl, welches ihn die Heimfahrt hindurch gequält hatte, fiel von ihm ab wie Wasser von Regenjacken.
Trotz seiner dunklen Vorahnung, die ihn bereits beschlichen hatte, als er die Universität verlassen hatte, war sie wohlbehalten zuhause angekommen und wartete wahrscheinlich bereits auf ihn.
Mit Schwung machte er die Haustür auf und trat von kalter Dunkelheit ins helles, warmes Licht.
„Soph, ich bin da!“, noch während er die Jacke an den Hacken hing, lauschte er schon auf Schritte, die ihr Näherkommen ankündigen würden.
Doch der ihm wohlbekannte Ton ihres freudigen Lachens, wenn sie ihn begrüßte, blieb aus.
Verwundert trat er in die Küche: „Sophie? Sophie, Schatz, bist du da?“
Als er immer noch keine Antwort bekam, ging er weiter ins Schlafzimmer.
Und da saß sie.
Engelsgleich wie immer, mit ihren lockigen, blonden Haaren, den smaragdgrünen Augen und dem strahlenden Lächeln.
Doch etwas war anders.
Das Lächeln wirkte aufgesetzt, das Funkeln der Augen verloren.
Und trotzdem, sie war wunderschön.

„Hey, Prinzessin, was ist denn los?“, er ließ sich neben sie auf das Bett sinken.
„Hallo Schatz, gar nichts! Es ist alles in Ordnung. Das Essen... es steht schon auf dem Tisch. Fang schon mal ohne mich an, ich komme dann gleich nach!“, wie zur Bestätigung nickte sie ihm aufmunternd zu.
Robert allerdings entging nicht, dass sie ihre rechte Hand hinter ihrem Rücken vor ihm versteckt hielt.
„Was hast du denn da?“, wollte er belustigt wissen.
„Nichts...“, sie sah aus wie ein kleines Kind, das soeben beim Naschen ertappt worden war.
„Komm, zeig schon...“, er hielt das Ganze für einen Scherz.
Große Augen sahen ihn an, als er sich plötzlich hervor beugte und seine Hand hinter ihren Rücken schnellen ließ, um ihren Arm hervorzuziehen.
„Nicht!“, rief sie entsetzt aus, doch es war zu spät.
Das Lachen auf Roberts Gesicht verschwand.
Entsetzt starrte er auf Sophies Hand und versuchte sich einen Reim darauf zu machen, was er sah.
„Ich... ähm... ich hab mich verbrannt... beim Kochen... ich wollte dich nicht beunruhigen...“, murmelte Sophie zerstreut und zog ihm ihre Hand weg.
„Verbrannt? Das dritte Mal diese Woche?“, seine Stimme war tonlos.

Doch die junge Frau stand nur auf und verließ wortlos den Raum.
Chase starrte auf die Bettdecke.
Immer noch versuchte er zu verstehen, was eben passiert war.
Aber je mehr er darüber nachdachte, desto weniger ergab es einen Sinn.
Leise stand er auf und folgte seiner Freundin in die Küche.

Sophie stand am Fenster und sah mit leerem Blick hinaus.
Eine zeitlang beobachtete er sie, doch als er die Tränen in ihren Augen bemerkte, stellte er sich neben sie.
Sie schien ihn gar nicht zu bemerken.
Sanft strich er ihr über den Arm und als er die Gänsehaut bemerkte, die er verursacht hatte, nahm er sie an den Schultern und drehte sie zu sich um.
Ihr Blick schien aufgewühlt, fast ein wenig panisch.
Ohne genau nachzudenken hob er seine Hand und stoppte mit dem Daumen zärtlich die kleine Träne die sich einen Weg über ihre Wange bahnte.
Ihre Augen wanderten zu Boden, doch er hob ihr Kinn an und zwang sie so, ihn anzusehen.
„Sophie! Was ist eigentlich los?“, in seiner Stimme schwang etwas Bittendes mit.
Etwas Bittendes, es ihm zu erklären, ihn zu beruhigen und ihm zu sagen, dass es nicht so war, wie er dachte.
„Robert... es tut mir so leid.. ich... ich habe es versucht... ich habe es wirklich versucht, aber es... es geht nicht...“, ihr Gesicht war schmerzverzehrt.
Robert wusste, wie sehr sie jetzt jemanden gebraucht hätte, der sie in den Arm nahm, der sie tröstete, doch im Moment wusste er selbst nicht, ob er der jenige sein würde, der ihr helfen würde.
Im Moment fühlte es sich eher so an, als bräuchte er selbst Hilfe.
„Sophie, was ist los?“, die Worte klangen härter, als er es beabsichtigt hatte.
Sie zuckte kurz zusammen, nickte schließlich, wie um sich selbst zu beruhigen und suchte nach den richtigen Worten: „Ich... also, es ist so... ich mache.. also... sagt dir ,branding’ etwas?“
„’Branding’? Nein, was... was ist das?“, beunruhigt überlegte er, ob er es überhaupt wissen wollte.
Sophie seufzte resigniert.
„Branding ist ... Selbstverbrennung...“, und damit war es raus.
Lauthals blies Chase Luft aus und schloss deprimiert die Augen.
Dann räusperte er sich.
„Zeig mir deine Hand!“, verlangte er und streckte ihr die seine entgegen.
Zögernd legte sie ihre Hand in seine.
„Komm... zum Tisch... hier ist das Licht nicht gut...“, murmelte er und zog sie zu dem Küchentisch hinüber.
Sie folgte ihm protestlos und lies sich auf den Sessel ihm gegenüber sinken.
Während sie sich mit der linken Hand die Tränen aus dem Gesicht wischte, hielt sie ihm die Rechte abermals hin.
Robert betrachtete kopfschüttelnd die krebsrote Hand und versucht zu verstehen, wie man sich selbst so etwas antun konnte.
„Die Verbrennung scheint nur oberflächlich zu sein...“, erklärte er ohne jegliche Gefühlsregung in seiner Stimme.
„Hm, ja, ich hatte nicht viel Zeit, du bist schon.... gekommen...“, mit den letzten Worten wurde sie leiser und man merkte, wie sehr sie ihre vorschnelle Antwort bereute.
Chase zog verärgert die Brauen zusammen: „Oh ja, es tut mir Leid, dass ich dich davon abgehalten habe, dir selbst weh zu tun! Das nächste Mal fahre ich langsamer!“
Es auszusprechen machte es nicht besser.

„Robert, es tut mir Leid! Ich... ich habe es versucht! Nachdem ich dich kennen gelernt hatte, habe ich mir geschworen damit aufzuhören. Wirklich! Ich hab mir gesagt, jetzt würde alles anders werden. Ich hab mich geirrt... ich hab es nicht geschafft. Ich habe versagt und ich würde nichts lieber tun als dir zu zeigen, wie gerne ich damit aufhören würde! Rob, ich liebe dich. Ich liebe dich über alles... es tut mir so schrecklich leid!“
Er sah die Reue in ihren Augen.
Ja, er sah sie. Doch das Problem war, es änderte nichts daran.
Daran, dass sie sich selbst weh tat.
Daran, dass sie nicht das Vertrauen gehabt hatte, ihm davon zu erzählen.
Daran, dass er es nicht gemerkt hatte.
Vielleicht war das das, was am Meisten schmerzte.
Dass er es nicht bemerkt hatte. Dass er ihr nicht geholfen hatte. Dass er Schuld hatte.
„Sag doch was...“, abermals hatte sie Tränen in den Augen.
„Warum hast du... warum hast du nichts gesagt?“
„Ich konnte nicht, ich... ich weiß auch nicht...“, sie stand auf und ging zum Fenster zurück.
„Aber du musst doch einen Grund haben, ich meine, warum du...“; er stockte, „so was machst...“
„Robert. Du... du verstehst das nicht... du warst dein Leben lang glücklich! Ich hatte keine so schöne Kindheit...“, murmelte Sophie nur.
„Woher willst du wissen, wie meine Kindheit war?“, er reagierte, wie immer, gereizt auf dieses Thema.
„Rob, ich bitte dich!“, sie drehte sich zu ihm um. „Dein Vater ist ein angesehener, wohlverdienender Arzt, was muss ich da noch mehr wissen?“
„Oh, vielleicht solltest du wissen, dass der ach so angesehene Arzt meine Mutter und mich verlassen hat und ich dann im Alter von vielleicht gerade mal 13 Jahren zusehen durfte, wie meine Mum sich zu Tode getrunken hat! Vielleicht solltest du das wissen!“, er sah sie zornig an.
In ihren Augen vermischten sich Überraschtheit, Unglaube und Reue.
„Das... das tut mir Leid... ich wusste nicht....“, murmelte sie.
Robert atmete tief durch.
Er hatte nicht vorgehabt so auszurasten.
Es war nicht gut.
„Es ist... okay. Aber es geht hier nicht um mich! Sophie, warum tust du dir selbst so etwas an?“, er sah sie durchdringend an.
Ihr Blick wanderte zu Boden, dann flüsterte sie:
„Ich war elf. Meine Mutter war gerade mit dem besten Freund meines Vaters durchgebrannt...“
Chase unterbrach sie: „Deine Mum... wow... das war sicher heftig... warum hast du nie was gesagt?“
Doch Sophie schüttelte nur den Kopf.
In ihren Augen sammelten sich immer mehr Tränen.
„Da ist noch mehr, oder?“
Sanft nahm er sie in die Arme.
Die junge Frau nickte weinend und stützte ihren Kopf auf seine Schulter.
Beruhigend strich er ihr übers Haar.
„Mein Dad hat am selben Tag seinen Job verloren. Er war völlig fertig. Und dann... dann war ich auch noch frech zu ihm... ich hab gesagt... ich hab gesagt... ich wollte nicht zu meiner Großmutter gehen... das war das einzige was er von mir verlangt hätte... und ich hab mich geweigert.... ich war so dumm... ich wollte es doch nicht... es ist meine Schuld...“
Chase musste schlucken.
Sophie in seinen Armen schüttelte sich vor Weinkrämpfen.

„Ich war schon im Bett... ich hab nur den Knall gehört und dann... dann war alles still...er... er hat sich selbst erschossen...“
Und mit einem letzten Schluchzen gab Sophies Körper nach.
„Sophie!“, erschrocken fing Chase seine Freundin auf.
Behutsam trug er sie ins Schlafzimmer und legte sie aufs Bett.
Sanft schlug er ihr gegen die, von den Tränen genässten, Wangen.
Ein Zittern ging durch ihren Körper, als sie müde die Augen öffnete.
„Ist dir kalt?“, er nahm die Bettdecke und deckte sie vorsichtig zu.
„Was... was ist passiert?“, sie sah ihn verwirrt an.
„Du bist umgekippt...“, er sah mit der Erinnerung auch die Angst und die Trauer in ihre Augen zurückkehren.
„Sophie, Schatz, hör mir zu! Du bist nicht schuld daran! Niemand ist schuld. Jedes Kind ist mal frech, du kannst überhaupt nichts dafür. Und es gibt keinen Grund warum du dir weh tun müsstest. Überhaupt keinen!“, Robert strich ihr zärtlich über ihre blassen Wangen.
Sophie zog ihn näher zu sich heran.
„Ich werde dich jetzt ins Krankenhaus bringen, hast du gehört, Sophie? Sie werden dir helfen! Wir werden das gemeinsam durchstehen...“, fing er an.
Doch da stieg Panik in ihre Augen.
Hysterisch sah sie ihn an: „Nein! Robert, nein! Ich will nicht ins Krankenhaus. Wir... wir können es auch so schaffen!“
„Eben nicht, das hast du doch gesehen, Sophie! Sie werden dir im Krankenhaus helfen können. Bestimmt. Sie tun dir doch nichts! Sophie, ich bitte dich. Du brauchst Hilfe!“, er sah sie flehend an, „tu es für mich. Für unsere Zukunft!“
Er sah, wie sie zögerte.
Er spürte, wie sehr sie es genoss, wenn er von einer „gemeinsamen Zukunft“ sprach.
Wie sehr es ihr half.
„Also gut... aber Robert, versprich mir eins... du bleibst immer bei mir!“
„Ich werde dich nicht alleine lassen, ich verspreche es dir, Soph!“, schützend legte er seine Hand um ihre.

Es war zwei Tage später, gegen halb sieben Uhr abends am zwanzigsten August, ein Tag, den Robert nie vergessen würden, als sie schließlich einen Termin mit dem Krankenhauspsychologen Dr. Anthony Coleger hatten.
Robert war dafür extra schon gegen halb sechs von der Uni gekommen, hatte eine sehr wichtige Vorlesung dafür sausen lassen, aber davon erzählte er Sophie nichts.
Er wollte sie nicht beunruhigen, sie war schon aufgelöst genug.
Seit sie nach seinem Versprechen, sie nicht allein zu lassen vor zwei Tagen, friedlich in seinen Armen eingeschlafen war, hatten sie das Thema “Hilfe” nicht mehr angesprochen, hatten getan, als wäre nichts gewesen.
Robert hatte die neuen Wunden an ihren Händen gesehen.
Es hatte ihm weh getan.
Er hätte sie am liebsten anschreien wollen.
Hätte sie fragen wollen, warum sie sich selbst und auch ihm das antat.
Er hatte geschwiegen.
Hatte einfach nur Doktor Coleger kontaktiert und diesen Termin vereinbart.
“Sophie, ich bin wieder da!”, rief er und diesmal kam sie ihm schon entgegen.
“Hey Rob. Schön das du da bist!”, sie fiel ihm um den Hals.
“Hey Schatz, hör mal, wir müssen reden...”, damit drängte er sie zum Tisch, wo sie sich wartend auf einen der Stühle fallen lies.
Er selbst lehnte sich an die Küchenzeile, dann begann er:
“Soph, ich habe uns für heute abend einen Termin bei einem Psychologen besorgt...”

Er wartete auf ihre Reaktion.
Sie atmete tief durch.
Langsam stand sie auf und Chase sah abermals die Panik in ihre Augen steigen.
“Rob... hör mal, ich habe darüber nachgedacht...”, sie versuchte ein Lächeln zustande zu bringen, “ich denke nicht, dass sowas nötig sein wird... ich glaube, ich kann es schaffen... alleine!”
Sie strahlte, als würde sie ihm eben großartige Neuigkeiten überbringen.
“Sophia, Schatz, nein. Ich weiß, du hast Angst, und das ist auch völlig in Ordnung, aber unnötig! Ich werde bei dir sein!”
“Ich habe keine Angst!”, verteidigte sie sich.
“Okay, Angst ist vielleicht nicht das richtige Wort... Soph, ich habe in meiner Ausbildung schon mit einigen Menschen zu tun gehabt, die... sich selbst so etwas antun...”, er versuchte verzweifelt die richtigen Worte zu finden um sie zu beruhigen.
Sie war inzwischen aufgestanden und kam nun fast wütend auf ihn zu:
“Willst du damit etwas sagen, ich wäre krank?”
“Nein, Soph, hör zu. Doktor Coleger wird dir... uns...er wird uns helfen. Lass es uns doch wenigstens versuchen, bitte Sophie!”
“Robert, schau mich an. Ich brauche seine Hilfe nicht. Ich habe dich, das ist alles was ich brauche. Wir haben doch uns, Rob. Wir brauchen niemanden anderen. Es hat doch bisher auch funktioniert, es kann so weitergehen... wir waren doch so glücklich, oder etwa nicht?”, sie lächelte ihn wieder an, ein fast unnatürliches Glitzern in den Augen.
“Sophie, hast du was getrunken?”, prüfend sah er ihr in die Augen, hielt sie sanft am Arm fest, als sie sich von ihm weg drehen wollte.
“Rob, lass mich los! Ich hab nichts getrunken!”, protestierte sie und riss sich los.
“Natürlich nicht...”, seufzte er sarkastisch, fast schon genervt:
“Das darf doch nicht wahr sein, Sophie! Was ist bloß los mit dir? Das ist doch nicht die Sophie Winters die ich vor zwei Jahren kennen gelernt habe!”
“Soll das heißen, du liebst mich nicht mehr?”, sie wurde immer aufgebrachter, hatte jetzt Tränen in den Augen und starrte ihn heftig atmend an.
“Was? Nein, das hab ich doch überhaupt nicht gesagt! Ich wollte doch nur...”
“Du willst mich loswerden, so ist es doch, oder?”, schrie sie ihn an.
Er sah erschrocken zu, wie sie immer mehr durchzudrehen schien.
Während sie wild gestikulierend auf ihn zu ging, schrie sie:
“Es wollte mich doch immer jeder loswerden... es hat mich doch nie jemand wirklich geliebt! Erst ist Mam gegangen, dann Dad und jetzt... jetzt willst du auch gehen...”
“Soph, bitte, beruhig dich! Du bist durcheinander, du hast getrunken. Ich habe nicht vor zu gehen. Ich werde dich nicht allein lassen!”
“Alle haben sie es getan... alle haben sie mich einfach im Stich gelassen...”, sie schien ihm gar nicht zu zu hören, “aber ich werde es nicht zu lassen, Rob! Ich werde nicht zu lassen, dass noch jemand mich verlässt!”
Jetzt hatte sie wieder dieses fast irre Glitzern in den Augen.
“Sophie! Das ist der Alkohol, bitte, lass dir doch helfen!”, er ging beruhigend auf sie zu.
“Nein! Geh weg! Du wirst mir nicht weh tun... keiner wird mir mehr weh tun!”, damit stürmte sie an ihm vorbei in Richtung Küche.
“Sophie!”, hastig lief Chase ihr nach.
Sie rannte zur Bestecklade, riss sie auf.
Er war bereits hinter ihr.
Hektisch schlang er von hinten die Arme um ihre Taille und versuchte sie dort wegzuziehen.
Doch sie hatte bereits in den Händen, was sie gesucht hatte.
Er sah nur noch ein Küchenmesser aufblitzen, spürte den Ruck, der ihren Körper traf, dann sank sie keuchend in seinen Armen zusammen.

“SOPHIE!”, panisch fing er sie auf, zog sie wieder hoch.
“Nein, Sophie, nein!”, mit geweiteten Augen starrte er ihren zitternden Körper an, der jetzt nur mehr in seinen Armen hing.
“Schatz, nein...”, verzweifelt kramte er sein Handy aus der Hosentasche und während er spürte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen, wählte er den Notruf.
Während er dem Arzt auf der anderen Leitung erklärte, was passiert war, versuchte er so gut wie möglich ihre Blutung zu stillen.
Sekunden später legte er auf und kroch, inzwischen schluchzend, zu ihrem Kopf.
Zärtlich strich er ihr durch die Haare und schlug ihr sanft gegen die Wange.
“Sophie, Schatz. Liebling, hörst du mich? Shophie!”
Seine Finger verkrampften sich in ihren Haaren, als sie sich nicht rührte.
“SOPHIE!”, noch während des Schreies versagte seine Stimme.
Da, plötzlich, langsam öffnete sie ihre Augen und sah ihn müde und voller Schmerzen an.
“Rob...”
Er versuchte unter seinen Tränen zu lächeln, doch es gelang ihm nicht.
Liebevoll griff er nach ihrer Hand, strich mit dem Daumen vorsichtig über ihren Handrücken.
“Was... habe ich... getan...”, brachte sie mit geröteten Augen hervor.
“Ich liebe dich, mein Schatz!”, flüsterte er nur und drückte ihr einen Kuss auf die Hand.
Ein Lächeln umspielte so schwach ihre Lippen, dass er fast dachte, es sich nur einzubilden.
“Es tut mir so Leid, Rob... ich...”, sie wurde immer schwächer.
“Schon gut, schhsch. Wir schaffen das schon, nicht wahr, mein Schatz. Wir schaffen das! Nein, lass die Augen offen! Lass dich Augen offen, Sophie! Sophie! Nein!”, er rappelte sich erschrocken auf.
“Nein...”, eine unglaubliche Panik überkam ihn, als er sah, wie ihr Körper schlaff zusammensank.
Seine Augen weiteten sich, seine Finger krallten sich in ihrem Arm.
Dann sank er kraftlos über ihr zusammen.
“Nein...!”

“Wir sind heute hier, um uns von Sophie Marlen Winters zu verabschieden. Sie war eine wunderbare Frau und ihr Abschied kam für viele von uns sehr plötzlich. Es ist heute jemand unter uns, der Sophie wohl am Besten kannte, jemand, dem sie immer vertraut hat. Ich möchte Robert bitten, nur ein paar Worte über unsere geliebte Freundin zu sagen...”
“Danke Pater Willenge. Ja... ich... ich würde gerne ein paar Dinge sagen, zuerst aber möchte ich mich bedanken, dass ihr alle gekommen seid. Es wäre Sophie sicher wichtig gewesen, euch heute alle hier zu wissen. Sophie war... sie war ein unglaublicher Mensch. Wenn Sophie den Raum betrat, hatte man das Gefühl, einem Engel zu begegnen. Und ich bin mir sicher, Sophie war ein Engel. Ein Engel, der jetzt, nach langem, endlich wieder heimgekehrt ist, in den Himmel, wo sie in all ihrem Glanz und all ihrer Pracht strahlt. Sophie war für viele eine tolle Freundin, eine wunderbare Gesprächspartnerin, eine großartige Geschäftsfrau. Für mich war Sophie eine einzigartige Partnerin. Ich habe mich in einen Engel verliebt und jetzt, jetzt wurde mir dieser Engel genommen. Es ist schwer anzunehmen, und noch viel schwerer zu verstehen, aber trotz allem war Sophie die unglaublichste Frau, die ich in meinem Leben kennen lernen durfte, und auch, wenn ich nicht weiß, was kommen wird, eines weiß ich ganz sicher, ich werde nie wieder einer Frau begegnen, die so großartig ist, wie sie es war.

Ich werde Miami noch heute verlassen. Meine Sachen sind bereits gepackt, ich wollte mich nur noch verabschieden. Von Sophie und von euch, die ihr mir über die Jahre wunderbare Freunde wart, weil ich von hier weggehen werde. Ich weiß noch nicht, wohin, aber ich weiß, dass ich diesen Weg alleine gehen muss und ich hoffe, dass ihr es verstehen werdet. Weil mich jedes Detail meines Lebens, an den Engel erinnert, der jetzt nicht mehr unter uns ist. Und ich habe das Gefühl, ohne diesen Engel nicht leben zu können. Es nimmt mir die Luft zum Atmen und macht mir Angst. Mein Leben hat mit dem meiner großen Liebe geendet. Ein Stück von mir ist mit ihr gegangen und der Rest meines Herzens will einfach nur vergessen, verdrängen und sich nie wieder so verletzlich machen, wie man wird, wenn man vertraut, wenn man liebt.
Ich werde Sophie vermissen, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und jede Sekunde meines Lebens werde ich daran denken, wie es wäre, bei ihr zu sein.
Und ich werde euch vermissen, werde mich jeden Tag erneut fragen, warum ich nicht zurückkomme.
Zu all den Leuten, die mir je etwas bedeutet haben.
Und jeden Tag werde ich mir sagen, dass es dieses Leben nicht mehr gibt.
Dass es vorbei ist.
Und ich werde jeden Abend deswegen weinen.
Und irgendwann, wenn ich zu viel vermisst habe, zu viel verdrängt und keine Tränen mehr übrig sind, werde ich mich endgültig verabschieden um mein Leben dort zu leben, wo ich hingehöre. An ihrer Seite.
Denn ich weiß, sie wartet auf mich.
Sie wird immer auf mich warten.
Und an dem Tag, an dem wir uns wieder sehen, werde ich wieder beginnen zu fühlen, zu spüren, zu empfinden, zu leben!”
Damit verließ Robert Chase das Podest, Miami, seine Freunde, alles was ihm je etwas bedeutet hatte um ein neues Leben zu beginnen.
Ein Leben ohne Tiefe, ohne Gefühle, ohne Liebe.
Ein Leben, das eigentlich keines war.
Ein Leben, das Sophie nie für ihn gewollt hätte.
Ein Leben ohne sie.

The End

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